Das Angebot

Eines der Schwerpunktthemen GANGWAYs ist die Arbeit mit Jugendlichen, die in den Regelschulen aus sehr unterschiedlichen Gründen gescheitert sind oder umgekehrt, an denen die herkömmlichen Schulen gescheitert sind. Mit der GANGWAY Schule eröffnen wir diesen Jugendlichen Möglichkeiten und Wege, einen ersten oder mittleren schulischen Abschluss zu erreichen, schulische Alternativen zu finden oder den Übergang in eine berufliche Qualifikation zu schaffen. Darin haben wir bereits über 20 Jahre erfolgreiche Erfahrungen.

Zielgruppe

Die GANGWAY Schule richtet sich an Jugendliche im Alter zwischen 14 und 18 Jahren (ESA) bzw. an Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren (MSA), die aufgrund psychischer Beschwerden und/oder sozialer Auffälligkeiten, häufig verbunden mit großen Wissens- und Lerndefiziten, nicht in der Lage sind, die Regelangebote der Schulen zu nutzen bzw. in ihnen nicht angemessen gefördert werden können. Häufig sind psychische Erkrankungen wie Depressionen, soziale Phobien oder andere phobische Erkrankungen sowie soziale Ängste und Anpassungsstörungen, aber auch Entwicklungsstörungen wie beispielsweise das Asperger-Syndrom, Gründe für den Ausstieg aus dem Regelschulsystem. Dabei gilt es immer im Blick zu behalten, dass die Biografien unserer Schüler:innen ganz unterschiedlich sind. Kennzeichnend sind:

  • Schulbesuch in der Regelschule wurde über einen längeren Zeitraum verweigert oder konnte aufgrund von Klinikaufenthalten nicht wahrgenommen werden; Fehlzeiten von bis zu 4 Jahren waren die Folge
  • Dadurch sind große Lerndefizite und eine Lernentwöhnung entstanden
  • Lernschwächen wie Dyskalkulie, Legasthenie und Konzentrationsstörungen wurden diagnostiziert
  • Kriminelle Auffälligkeiten und/oder Konsum legaler als auch illegaler Drogen
  • Gering ausgeprägtes Selbstwertgefühl, Versagens- und Prüfungsängste
  • Kontaktschwierigkeiten, Angst vor anderen Jugendlichen, mangelnde Frustrationstoleranz, Minderwertigkeitskomplexe, Angst vor der Zukunft
  • Depressionen, Hyperaktivität, Aggressivität, Traumata, psychische Erkrankungen
  • Stationäre als auch ambulante und flexible sozialpädagogische Betreuung

Viele von ihnen haben

  • Erfahrungen mit körperlicher und psychischer Gewalt gemacht, bis hin zum Missbrauch
  • Vernachlässigung, ökonomischen Dauerstress und häusliche Armut erlebt
  • Zerrüttete Elternhäuser durch Trennung, Tod eines oder beider Elternteile, fremduntergebrachte Geschwister oder die Herausnahme aus dem familiären Umfeld (Wohngruppe und Heimaufenthalt)
  • Psychisch und/oder physisch kranke Eltern
  • Mobbing im schulischen als auch im medialen Umfeld (Facebook) oder Rassismus erlebt
  • Einen kriminellen Freundeskreis oder ein kriminelles Elternhaus
  • Drogenabhängige Erziehende

 

Was soll erreicht werden?

Ziel unserer Schüler:innen ist

  • das Erreichen eines schulischen Abschlusses (ESA/MSA) oder
  • der Wiedereinstieg in die Regelschule oder
  • der Übergang in den Beruf oder eine berufliche Ausbildung

Methodik

Kommunikations- und Teamfähigkeit müssen erworben und Konzentration, Pünktlichkeit und Respekt eingeübt werden. Im Methodentraining werden elementare Lern- und Arbeitstechniken vermittelt, um im Unterricht kognitive Fähigkeiten auszubauen, vor allem in den Grundkompetenzen wie Rechnen, Schreiben und Lesen. Dazu werden der Unterricht und die Lernmaterialien individuell auf die Jugendlichen zugeschnitten.

Vielen unserer Schüler:innen fehlt ein entwickeltes Selbstwertgefühl, ihnen mangelt es oft an positiven sozialen und emotionalen Fähigkeiten. Die Übernahme von Eigenverantwortung und Selbstständigkeit gelingt dann kaum. Vor allem aber ist häufig die Lust am Lernen vergangen, es fehlt schlicht die Lernmotivation. Daran arbeiten wir gemeinsam.

In der Arbeit mit Eltern und anderen Erziehenden beteiligen wir uns aktiv, um die Beziehungen zwischen den Erziehenden und ihren „Schützlingen“ zu verbessern und gegenseitige Akzeptanz zu schaffen. Dazu stellen wir Erziehungshilfen bereit und nutzen dafür bestehende Netzwerke.

Aufnahmeprozess

Die Aufnahme schulpflichtiger Schülerinnen und Schüler erfolgt immer auf Anfrage durch die Regionalen Bildungs- und Beratungszentren oder dem Hamburger Institut für Berufliche Bildung. Im Übergangsprozess arbeiten wir zudem eng mit den Eltern oder Betreuer:innen, der BSB (Behörde für Schule und Berufsbildung) und mit den zuständigen Allgemeinen Sozialen Diensten zusammen. Die Aufnahme erfolgt ab 14 Jahren. In Einzelfällen mit Sondergenehmigung bereits ab 13 Jahren. Ein Einstieg ist ganzjährig möglich. Wir verfügen über 70 Plätze im Bereich der Regelschulpflicht und 10 Plätze im Bereich der Berufsschulpflicht. Die Schulplatzfinanzierung erfolgt bei den schulpflichtigen Jugendlichen in Kooperation mit der BSB/HIBB und den zuständigen ASDs.

Die Aufnahme nicht mehr schulpflichtiger Jugendlicher erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Eltern oder Betreuer:innen sowie den zuständigen Allgemeinen Sozialen Diensten. Aufgenommen werden können Jungerwachsene ab 18 Jahren, die nicht mehr schulpflichtig sind und den MSA erlangen wollen. Wir verfügen über max. 30 Plätze in diesem Bereich. Ein Einstieg ist ganzjährig möglich. Für die nicht mehr Schulpflichtigen wird in Einzelabsprache die Finanzierung seitens der ASDs übernommen.

Im gemeinsamen Kennlerngespräch werden die Wünsche und Ziele der Jugendlichen erörtert und es findet ein erstes Kennenlernen der GANGWAY Schule, ihrer Strukturen und Hilfsangebote statt.

Mit Hilfe unserer Eingangstests, in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch, wird der Lernstand der Jugendlichen erhoben.

Standort

Der Schulstandort befindet sich in Hamburg-Wilhelmsburg auf den Elbinseln und ist sehr gut an den Öffentlichen Nahverkehr angebunden.

Ansprechpartner und das Team

Das Lehrerkollegium ist multiprofessionell und besteht aus Lehrer:innen (Sek I und II), Sonderpädagog:innen, Berufsschullehrer:innen, Waldorflehrer:innen, Sozialpädagog:innen und Psycholog:innen.

Schulleitung

Stellvertretende Schulleitung